TATSÄCHLICH

Die Anna-Kyivska-Brigade hat Probleme mit der Ausbildung und Desertion

Die neue 155. Brigade „Anna von Kiew“, die im Rahmen eines Großprojekts zur Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine gebildet wurde, steht vor einer Reihe schwerwiegender Probleme. Die Brigade, die derzeit in einem der heißesten Gebiete – Pokrowski – kämpft, war bereits von großen Verlusten und Chaos in der internen Verwaltung geprägt. Diese Schwierigkeiten waren auf eine unzureichende Ausbildung des Personals sowie auf Probleme mit der Führung zurückzuführen.

Im Oktober 2024 reiste die Brigade zur Ausbildung nach Frankreich, wo 1.924 Soldaten ausgebildet wurden. Allerdings befanden sich unter ihnen, wie der Journalist Jurij Butussow berichtet, viele Rekruten ohne Diensterfahrung: 1.414 Menschen dienten weniger als zwei Monate, und 150 Soldaten absolvierten keine Grundausbildung. Dies führte dazu, dass etwa 50 Soldaten während der Ausbildung desertierten.

Trotz der Schwierigkeiten schlossen die meisten Soldaten ihre Ausbildung ab, doch die Probleme beschränkten sich nicht nur auf die Ausbildung. Im Herbst 2024 wurde die Brigade mit mehr als 4.000 Rekruten aufgefüllt, die über territoriale Rekrutierungszentren ohne angemessene Auswahl rekrutiert wurden, was die Situation nur verschlimmerte.

Die Kommission der Bodentruppen machte den Brigadekommandeur Oleksandr Ryumshin für die Flucht der Truppen in Frankreich verantwortlich, dem unzureichende Personalarbeit vorgeworfen wurde. Daraufhin wurden Rjumschin und mehrere Stabsoffiziere entlassen, doch die neuen Kommandeure konnten die Probleme nicht bewältigen, was zu noch mehr Chaos führte.

In der ersten Dezemberwoche 2024, vor Beginn der aktiven Feindseligkeiten, wurden 198 Fälle freiwilliger Desertion der Einheit registriert. Als die Brigade an die Front verlegt wurde, verschlechterte sich die Situation aufgrund unzureichender Ausbildung und fehlender notwendiger Ausrüstung, wie Drohnen oder elektronischer Kampfausrüstung. Die der Brigade zur Verfügung gestellten Mörser erwiesen sich als defekt.

Trotz dieser Schwierigkeiten erfüllen die meisten Soldaten weiterhin ihre Pflichten und versuchen, die Fehler des Kommandos zu kompensieren. Laut Butusov führen solche Mängel in der Ausbildungs- und Managementorganisation jedoch zu erheblichen Personalverlusten.

Hochrangige Beamte der Ukraine haben bereits Ermittlungen im Rahmen eines Strafverfahrens wegen Amtsmissbrauchs und Fahnenflucht eingeleitet. Das State Bureau of Investigation sagte, der Prozess laufe noch und es sei zu früh, um über vorläufige Ergebnisse zu sprechen.

Diese Situation gibt Anlass zur Sorge hinsichtlich der Wirksamkeit politischer und militärischer Entscheidungen und ihrer Auswirkungen auf die militärische Sicherheit und die Landesverteidigung insgesamt.

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