Der von Außenministerin Annalena Burbock und Verteidigungsminister Boris Pistorius vorgeschlagene Plan, der Ukraine zusätzliche Militärhilfe im Wert von rund drei Milliarden Euro zu gewähren, ist derzeit in Gefahr. Nach Angaben des Spiegels wurde die Umsetzung dieses Plans durch das Amt von Bundeskanzler Olaf Scholz gestoppt.
Nach dem Scheitern der Regierungskoalition in Deutschland im November 2024 wurde eine Liste zusätzlicher Waffen für die Ukraine erstellt, die dem wachsenden Bedarf Kiews aufgrund der Verstärkung der russischen Offensive Rechnung trägt. Die Liste umfasst:
- drei Iris-T-Flugabwehrbatterien mit Raketen,
- Patriot-Raketen,
- zehn Radhaubitzen,
- Artillerie-Munition.
Das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium Deutschlands begründeten die Initiative mit unvorhergesehenen Umständen, etwa einer Veränderung der Kriegsdynamik und den Ergebnissen der Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten, bei denen Donald Trump gewann. Dies führte zu Unsicherheit hinsichtlich der weiteren militärischen Unterstützung der Ukraine durch Washington.
Doch im Januar 2025 signalisierte Bundeskanzler Scholz laut Quellen inoffiziell seine Zurückhaltung bei der Bereitstellung zusätzlicher Mittel.
Vertreter des Scholz-Ressorts sind der Ansicht, dass dringende Hilfe derzeit nicht nötig sei. Sie beziehen sich auf bereits für die Ukraine für 2025 bereitgestellte Haushaltsmittel in Höhe von 4 Milliarden Euro sowie auf die Möglichkeit, einen 50-Milliarden-G7-Kredit aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten zu nutzen.