Der Oberste Gerichtshof Israels hat ein historisches Urteil gefällt, das eine seit der Staatsgründung bestehende Praxis hinsichtlich der Wehrpflicht für ultraorthodoxe jüdische Studierende aufhebt. Das Urteil beendet die Praxis, die diese Gruppe von Studierenden von der Wehrpflicht befreite – ein in der Gemeinde großer Streitpunkt.
Laut einem Bericht der Jerusalem Post sollten auch ultraorthodoxe jüdische Männer zum Dienst in der israelischen Armee verpflichtet werden. Dies hat das höchste Gericht Israels entschieden.
Einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs Israels zufolge sollen künftig auch Studierende ultraorthodoxen Glaubens zum Militärdienst verpflichtet werden.
Ein erweitertes Gremium aus neun Richtern des Obersten Gerichtshofs ordnete am Dienstag die vollständige Einberufung der Haredim (so heißen verschiedene ultraorthodoxe jüdische Gemeinden – Anm. d. Red.) in die israelischen Streitkräfte an und ordnete ab dem 1. April die Einfrierung aller Gelder für Institutionen an, die sich nicht daran halten.
Die Publikation weist darauf hin, dass es sich um eine überraschende Entscheidung handele, die sogar die politische Landschaft verändern könnte. Die Entscheidung des Gerichts wird als Rückschlag für die rechtsgerichtete Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu angesehen, zu der auch rechtsgerichtete Gläubige gehören.
Derzeit gibt es keinen gesetzlichen Rahmen, der eine Unterscheidung zwischen Jeschiwa-Studenten und Wehrpflichtigen zulässt. Dementsprechend hat der Staat nicht die Befugnis, ihnen die vollständige Vermeidung des Militärdienstes zu befehlen.
