TATSÄCHLICH

Deutschland plant, zum Draft zurückzukehren

Am 6. November hat die Bundesregierung einen Gesetzentwurf verabschiedet, der es den Streitkräften des Landes ermöglichen soll, die Bereitschaft junger Bürger für den Dienst in der Bundeswehr zu beurteilen. Dem neuen Gesetzentwurf zufolge sollen alle Männer, die das 18. Lebensjahr vollendet haben (rund 300.000 Menschen im nächsten Jahr), eine digitale Umfrage erhalten, in der sie gebeten werden, ihre Einstellung zur Möglichkeit eines Militärdienstes zu äußern.

Obwohl auch junge Frauen Zugang zur Umfrage haben, ist diese für sie nicht verpflichtend. Das Prinzip der Freiwilligkeit bleibt der Hauptfaktor bei der Auswahl, die Antworten werden der Bundeswehr jedoch dabei helfen, interessierte Personen auszuwählen und zum Treffen einzuladen.

Die Entscheidung zur Durchführung der Umfrage und die mögliche Rückgabe der Einberufung sind in erster Linie auf die zunehmende Bedrohung in Europa, insbesondere aufgrund des Krieges in der Ukraine, zurückzuführen. Das Thema wird in Deutschland schon länger diskutiert, da mit dem Ende der Wehrpflicht im Jahr 2011 eine Datenbank potenzieller Rekruten verloren ging.

Heute beträgt die Zahl der Bundeswehr etwa 180.000 Soldaten, die Regierung plant, diese Zahl bis 2031 auf 203.000 zu erhöhen. Das Land hat außerdem 60.000 Reservisten, und das strategische Ziel besteht darin, eine Reserve von 200.000 Menschen zu schaffen. Dies ermöglicht es Deutschland, seine Truppen im Falle eines Notfalls oder eines bewaffneten Konflikts auf 460.000 Mann aufzustocken.

Die Abschaffung der Wehrpflicht in Deutschland im Jahr 2011 führte dazu, dass die Registrierung von 18-Jährigen für die Armee eingestellt wurde, sodass im Land keine systematischen Daten über potenzielle Wehrpflichtige vorliegen. Die Einführung der neuen Erhebung könnte es der Bundeswehr ermöglichen, eine Basis an Dienstinteressierten zu gewinnen, die wiederum die Grundlage für eine schnelle Mobilisierung im Bedarfsfall wäre.

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