TATSÄCHLICH

Risiko in Island herabgestuft: Stadt, in der ein Vulkanausbruch erwartet wird, erhält niedrigere Bedrohungsstufe

Die Wetterbehörde Islands hat gestern die Bedrohungsstufe für die Stadt Grindavik auf der Halbinsel Reykjanes gesenkt, wo in den letzten Wochen eine erhöhte seismische Aktivität beobachtet und ein möglicher Vulkanausbruch vorhergesagt wurde.

Nach neuen Lageeinschätzungen des Meteorologischen Amtes Islands nimmt die Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen Vulkanausbruchs innerhalb der Stadt Grindavik von Tag zu Tag ab und das Risiko wird derzeit als gering eingeschätzt.

Nach Beratungen beschlossen die örtlichen Behörden, die Gefahrenstufe in der Stadt von „Notfall“ auf „gefährlich“ herabzusetzen. Dies bedeutet, dass die Bewohner von Grindavik mehr Zeit haben, nach der Evakuierung zurückzukehren und ihr Hab und Gut abzuholen.

Der Beschluss sieht außerdem vor, dass die Stadt ab Donnerstag von 9.00 bis 16.00 Uhr für die Bewohner geöffnet sein wird, bis sich die Lage verbessert. Bisher standen den Bewohnern dafür nur fünf Minuten am Tag zur Verfügung.

Grindavik ist eine kleine Stadt auf der Halbinsel Reykjanes mit etwa 3.400 Einwohnern und liegt etwa 50 Kilometer südwestlich von Reykjavík. Die isländischen Behörden haben bereits mit dem Bau von Schutzbauten für die Stadt begonnen, um die Auswirkungen des erwarteten Vulkanausbruchs abzumildern.

Das Vulkansystem auf der Halbinsel Reykjanes ist seit 2021 nach 800 Jahren Ruhe zum letzten Mal dreimal ausgebrochen. Frühere Ausbrüche haben menschlichen Siedlungen keinen Schaden zugefügt, da sie in abgelegenen Tälern stattfanden.

Island liegt im Nordatlantik auf dem Mittelatlantischen Rücken, einem Spalt im Meeresboden, der die eurasische und die nordamerikanische tektonische Platte trennt. Experten der Vulkanologie glauben, dass ein neuer Zyklus erhöhter Aktivität mehrere Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern könnte.

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