TATSÄCHLICH

Analysen, die bei der Diagnose nicht helfen

In der modernen Medizin gibt es eine Vielzahl verschiedener Tests und Studien, die angeblich dabei helfen sollen, eine genaue Diagnose zu stellen oder eine Krankheit zu erkennen. Allerdings verfügen nicht alle davon über eine wissenschaftliche Grundlage oder werden im klinischen Alltag eingesetzt. Darüber hinaus gibt es Tests, deren Ergebnisse sehr widersprüchlich sein können oder keinen praktischen Nutzen für den Patienten haben. Heute werden wir einige solcher „sinnlosen“ und umstrittenen Tests betrachten, die oft ohne ernsthafte Notwendigkeit verordnet werden.

Cortisol ist ein Stresshormon, dessen Spiegel in Abhängigkeit von vielen Faktoren wie Stress, Bewegung, Tageszeit und anderen schwanken kann. Wenn Sie Cortisol daher ohne Vorbereitung auf nüchternen Magen verabreichen, erhalten Sie keine verlässlichen Informationen. Ohne eine gründlichere Vorbereitung, zu der auch die nächtliche Einnahme des Arzneimittels gehört, ist eine solche Analyse für die Diagnose von Hyperkortizismus (Cushing-Syndrom) nicht wirksam. Ein hoher Cortisolspiegel allein ist keine Grundlage für eine Diagnose, sondern weist nur auf mögliche Störungen hin. Wenn Sie keine spezifischen Symptome haben, ist diese Analyse sinnlos.

Tests auf Darmdysbakteriose erfreuen sich bei Patienten großer Beliebtheit, ihre Interpretation ist jedoch sehr schwierig. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Darm von Tausenden von Bakterien bewohnt wird und dass sich auch bei gesunden Menschen die Zusammensetzung der Mikroflora je nach Ernährung, Stress und anderen Faktoren ständig ändert. Das Vorhandensein einzelner Bakterien in geringen Mengen bedeutet daher nicht das Vorliegen einer Krankheit. Bei Tests auf Dysbiose findet man häufig körpereigene Bakterien, deren Vorhandensein jedoch als Störung gedeutet werden kann. Daher ist dieser Test bei der Diagnose echter Darmprobleme nicht hilfreich und liefert nur selten nützliche Informationen.

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden bei Menschen jeden Alters. In vielen Fällen können Schmerzen durch nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) und Bewegung wirksam gelindert werden. In den meisten Fällen ist eine MRT nicht notwendig, da sie strukturelle Veränderungen der Wirbelsäule aufzeigen kann, die für Ihr Alter normal sein können. Lediglich bei Verdacht auf schwerwiegende Erkrankungen, wie beispielsweise einen Bandscheibenvorfall oder eine Osteochondrose, kann eine zusätzliche Untersuchung erforderlich sein. Eine MRT bei häufigen Rückenschmerzen hilft in der Regel nicht bei der Behandlung und ändert selten den Therapieansatz.

Thyreoglobulin (TG) ist ein Protein, das von der Schilddrüse produziert wird. Antikörper dagegen können ein Zeichen für eine Autoimmunthyreoiditis oder andere Erkrankungen sein. Allerdings ordnen viele Ärzte diesen Test ohne Indikation an, insbesondere bei Patienten, die keine Symptome oder eine Schilddrüsenerkrankung haben. Bei gesunden Menschen ist ein Anstieg der Antikörper kein Grund zur Besorgnis. Diese Studie ist nur nach Entfernung der Schilddrüse aufgrund einer Krebserkrankung oder bei der Planung einer Schwangerschaft sowie bei Vorliegen klinischer Symptome einer Hypothyreose sinnvoll. In jedem Fall erfordert die Interpretation der Ergebnisse eine professionelle Vorgehensweise, da erhöhte Antikörper nicht immer auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen.

Um den Gehalt dieses Elements im Körper zu bestimmen, wird der Jodgehalt im Urin gemessen. Allerdings hat diese Analyse für den Normalbürger keinen praktischen Wert. Um herauszufinden, ob Sie genug Jod haben, ist es viel effektiver, einfach Jodsalz in die Ernährung aufzunehmen. Es ist zu beachten, dass Jodpräparate individuell verschrieben werden und solche Tests nicht ohne medizinische Indikation durchgeführt werden sollten. Die Messung von Jod im Urin ist nur im Rahmen wissenschaftlicher Studien oder zur Kontrolle von Endemiegebieten sinnvoll, in denen Jodmangel ein tatsächliches Problem darstellt.

Jede medizinische Analyse hat ihren spezifischen Zweck und ihre spezifische Anwendung. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass Tests nur nach Rücksprache mit einem Arzt und bei eindeutiger Indikation durchgeführt werden sollten. Viele Tests liefern keine genauen Informationen über den Gesundheitszustand und können zu unnötigen Sorgen oder sogar falschen Diagnosen führen. Denken Sie daran, dass nicht nur die Testergebnisse wichtig sind, sondern auch das Krankheitsbild und die Krankengeschichte des Patienten.

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