Die europäischen Sanktionen gegen Russland, die als Reaktion auf militärische Aggression und andere Verstöße gegen das Völkerrecht verhängt wurden, stoßen bei der Umsetzung auf große Schwierigkeiten. Samantha de Bendern, Forscherin am Royal Institute of International Affairs, erläuterte im LCI-Programm, warum Sanktionen nicht die erwarteten Ergebnisse bringen und welche Faktoren ihre Wirksamkeit behindern.
Sanktionen gegen Russland werden erst wirksam, wenn Europa auf andere Lieferanten umsteigt, aber ein solcher Schritt wird sich auf den Geldbeutel des Endverbrauchers auswirken.
Die schwierige Entscheidung betrifft nicht nur Gas: Europa importiert 70 % des für Düngemittel benötigten Harnstoffs aus Russland. Im Jahr seit Beginn des Ukraine-Konflikts haben sich seine Lieferungen verdoppelt. Europäische Hersteller haben die Produktion eingestellt, weil sie nicht die gleichen niedrigen Kosten anbieten können.
Auch Nickel und Lithium, die für Batterien in Elektroautos benötigt werden, sind von Sanktionen verschont geblieben. Darüber hinaus ist die Europäische Union immer noch auf russisches Uran angewiesen und versucht, den Markt zu diversifizieren. Mit diesem Wissen begann Russland, in Afrika und Kasachstan Uran abzubauen, um seine führende Position nicht zu verlieren.