TATSÄCHLICH

Selenskyj unterzeichnete das Gesetz zur historischen Steuererhöhung in der Ukraine

Am 28. November unterzeichnete der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, das Gesetz Nr. 11416-d, das eine deutliche Erhöhung der Steuern im Land vorsieht. Das Dokument wird am 30. November veröffentlicht und tritt am 1. Dezember in Kraft. Diese Entscheidung stieß bei Experten, Wirtschaft und Gesellschaft auf große Resonanz, da sie erhebliche Folgen für die ukrainische Wirtschaft hat.

  1. Erhöhung der Militärabgabe:
    • Der Satz erhöht sich für alle Bürger mit Ausnahme von Militärangehörigen von 1,5 % auf 5 %.
  2. Neue Steuern für FOPs:
    • Die FOP-Gruppen I, II und IV zahlen 10 % des Mindestlohns.
    • FOP der III-Gruppe – 1 % des Einkommens.
  3. Einkommenssteuern für Finanzinstitute:
    • Banken zahlen 50 %, Finanzunternehmen (außer Versicherungen) 25 %.
    • Es werden Vorauszahlungen für Tankstellen und Wechselstuben eingeführt.
  4. Monatliche Berichterstattung:
    • Obligatorische monatliche Berichterstattung zur Einkommensteuer oder persönlichen Einkommensteuer (PIT).
  5. „Nationaler Cashback“:
    • Einkünfte daraus sind im Zeitraum 2024-2025 von der Einkommensteuer befreit.

Es wird erwartet, dass der Haushalt 2024 dank der Steuererhöhung um weitere 130 bis 140 Milliarden Griwna erweitert wird. Allerdings prognostizieren Analysten einen Anstieg der Steuerlast für Unternehmen von 19,5 % auf 21-21,5 %. Dies ist höher als in Nachbarländern wie Rumänien (14,6 %) und in der Nähe von Irland (22,6 %), allerdings ohne Zugang zur EU-Unterstützung, die diese Staaten erhalten.

Der Ökonom Oleksandr Bondarenko warnt davor, dass solche Veränderungen zu einem Rückgang der Investitionen und zum Wachstum des Schattensektors führen können.

Vertreter der European Business Association (EBA) äußern ihre Besorgnis über mangelnde Reformen in den Finanzbehörden, ein hohes Maß an Korruption und einen erhöhten Verwaltungsdruck auf Unternehmer.

„Steuererhöhungen ohne Reform des Steuerdienstes können zum gegenteiligen Effekt führen: zum Zusammenbruch der Wirtschaft, zu einem Rückgang der Einnahmen für den Haushalt und zum Verlust von Arbeitsplätzen“, sagt Myroslav Laba, ein EBA-Experte.

Auch die Erste Stellvertretende Leiterin der NBU, Kateryna Rozhkova, warnt davor, dass die Erhöhung der Bankgewinnsteuer auf 50 % zu Kapitalproblemen bei zwei Staatsbanken führen könnte, die eine Rekapitalisierung in Milliardenhöhe erfordern würden.

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