TATSÄCHLICH

Trumps neuer Handelskrieg

Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten könnte eine neue Welle von Handelskriegen auslösen. Seine Wirtschaftspolitik, deren Schwerpunkt auf der Erhöhung der Einfuhrzölle liegt, hat das Potenzial, den Welthandel erheblich zu verändern und wirtschaftliche Spannungen zwischen den größten Volkswirtschaften der Welt zu verursachen.

Donald Trump ist überzeugt, dass der Import billiger Waren den amerikanischen Herstellern schadet und das Defizit der US-Handelsbilanz erhöht. Hohe Einfuhrzölle, sagte er, sollten ausländische Waren weniger wettbewerbsfähig machen und die inländische Produktion ankurbeln.

Trump versprach in seinem Wahlkampf eine radikale Erhöhung der Zölle, die bereits 2025 beginnen könnte. Nach Prognosen von Ökonomen könnte die durchschnittliche Höhe der Zölle 38 % und in bestimmten Sektoren 15 % bis 60 % erreichen.

Die neuen Handelszölle könnten China, den größten Handelspartner der USA, am härtesten treffen. Obwohl China bereits gesetzgeberische Mechanismen vorbereitet hat, um auf Sanktionen zu reagieren, wie das „Gesetz gegen ausländische Sanktionen“ und die „Liste nicht vertrauenswürdiger Unternehmen“, könnte die neue Welle von Handelskonflikten das Wachstum der Wirtschaft der Volksrepublik China verlangsamen.

China könnte asymmetrisch reagieren, indem es den Export wichtiger Ressourcen wie seltener Metalle, die für moderne Technologien von entscheidender Bedeutung sind, einschränkt oder die Sanktionen gegen US-Unternehmen ausweitet.

Auch die Europäische Union könnte leiden, wenn die USA Zölle auf europäische Waren erheben. Die Reaktion der EU in Form ähnlicher Zölle wird für beide Seiten wirtschaftliche Verluste verursachen. Prognosen zufolge könnte die Einführung von Zöllen in Höhe von 20 % auf amerikanische Waren das BIP der EU um 1,3 % schmälern.

Für die Ukraine werden die Folgen aufgrund des geringen Handelsvolumens mit den USA weniger spürbar sein. Allerdings können durch Handelskriege verursachte globale Schwankungen der Rohstoffpreise einen indirekten Effekt haben. Beispielsweise kann eine Änderung der Preise für Agrarprodukte den ukrainischen Exporten sowohl helfen als auch schaden.

Trumps wachsende protektionistische Stimmung dürfte die Globalisierungsprozesse verlangsamen. Die Aufgabe offener Märkte und die Einführung strenger Zölle könnten die Weltwirtschaft destabilisieren und in vielen Ländern zu einem Rückgang der Wachstumsraten führen.

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